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Reise - Freizeit - Völkerkunde - Kultur

Gern gesehen

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Randnotizen

Süßer Frühling
Von Mitte Februar bis Mitte April sind Neuenglands Farmer mit Eimern, Schläuchen und speziellen Bohrern unterwegs, um köstlichen Ahornsirup zu zapfen. Manche Farmen können sogar das ganze Jahr über besichtigt werden, zum Beispiel die Dakin Farm südlich von Burlington in Vermont.

Hofreitschule Wien
Die Spanische Hofreitschule Wien am Heldenplatz ist über 450 Jahre alt und berühmt für ihr Pferdeballett mit athletischen Lippizanern. Diese Pferderasse hat sich seit 300 Jahren kaum verändert. Es gibt immer wieder gemeinsame Veranstaltungen mit der Königlich-Andalusische Reitschule aus Jerez. 

Neues Indianer-Dorf
Im Themenpark »Old Tucson Studios« im Tucson Mountain Park und Saguaro National Park (Arizona) können Reisende ein indianisches Dorf besuchen. Den Nachbau einer traditionellen Siedlung unterstützten seinerzeit Indianer des Tohono O'odham-Stamms aus der Sonora Wüste rund um Tucson.


USA - Das rote Amerika

»Pasó por Aqui«, beginnt die Graffiti, die übersetzt in etwa so lautet: »Don Juan de Onate kam hier vorbei, auf dem Rückweg vom südlichen Meer, am 16. April 1605.« Konquistadoren, Missionare, Siedler und Soldaten, alle kamen hier durch.Wer die Indianerreservate von Arizona/New Mexico im Südwesten der USA besucht, betritt eine andere Welt. Hier ist das moderne Amerika nur noch eine ferne Erinnerung, sagt Ole Helmhausen.


Beeindruckende Felsformationen im Monument Valley

Beeindruckende Felsformationen im Monument Valley,
aufgenommen von Todd Brenneman.

Über 2000 Namenszüge zieren heute die 90 Meter hohen Wände von El Morro, dem Felsenklotz in der wüstenartigen Nordwestecke von New Mexiko. Die Zuni in der Nähe sind Besucher also gewöhnt. Doch viele der Gäste waren ungebeten, daher bestehen die Zuni heute ausdrücklich darauf, dass ihre Sitten und Gebräuche respektiert werden. Zuni Pueblo, eine Stunde südlich von Gallup, ist das Zentrum des 11.000 Menschen zählenden Stammes, ein auf den ersten Blick trostloses Ensemble aus braunen Steinhäusern und rostenden Autowracks. Das größte Schild im Ort ist ein Verbotsschild. Das Fotografieren und Filmen religiöser Zeremonien ist nicht gestattet, steht da geschrieben.

»Ihr würdet es auch nicht mögen, wenn wir Euch in Euren Kirchen beim Beten knipsen würden«, sagt Lena Tsethlikia, die Zuni-Fremdenführerin vom Visitor Center. Mit Lena geht alles leichter. Kupferfarbene Gesichter lächeln plötzlich, Menschen grüßen freundlich. 80 Prozent der erwachsenen Bevölkerung fertigt Schmuck an, gemeinsam verhandeln wir in Wohnzimmern über herrliche Einlegearbeiten aus Silber und Türkis.

Mit Lena schlendern wir durch den ältesten Teil des Dorfes, wo die alten Lehmhäuser stehen und auf den staubigen Plazas die heiligen Maskentänze stattfinden. In der Old Zuni Mission, dem 1629 erbauten Schmuckstück des Dorfes, bewundern wir die großen Wandgemälde, die Kachinas darstellen, Botschaften aus dem Jenseits übermittelnde Geister und Vorfahren. Für Lena, eine gläubige Katholikin, kein Widerspruch. »Die Kachinas in der Kirche hauchen unserer Kultur neues Leben ein.«

Indian Country. Die Heimat der Ureinwohner des Südwestens liegt auf dem 2.200 m hohen Colorado Plateau, teils in New Mexico, meist aber in Arizona. Dort läuft sie in der Navajo Indian Reservation zur Hochform auf. Mit 70.000 Quadratkilometer so groß wie Bayern, ist diese ein furioses Stück Wüste aus Sand, Geröll und geborstenem Fels. Seit kurzem bemühen sich die Navajos verstärkt um Touristen und arbeiten auch mit Spezialveranstaltern wie Indianer-Reisen in Deutschland zusammen.


Navao Frau vor ihrer aus Haolözn und Lehm gebauten Kate.

Junge Indianerin beim Tanz.

Die Nachkommen der Ureinwohner Nordamerikas schützen ihre Kultur. Wer sie respektiert, ist ein willkommender Gast.
Bilder (2): Arizona Office of Tourism.

Indian Country - die Heimat der Ureinwohner des Südwestens auf dem 2.200 m hohen Colorado Plateau. Eine junge Indianerin beim Tanz.

 

Zu sehen gibt es mehr als genug. Nördlich von Window Rock zum Beispiel, der Hauptstadt des Reservats. Vor der Kulisse kolossaler Felsentische und -burgen verwandeln sich Risse neben der Straße plötzlich in Canyons. Der größte ist der 41 km lange Canyon de Chelley, eine 300 m tiefe Schlucht, die den Navajos im Winter 1863/64 zum Verhängnis wurde, als die US-Kavallerie sie hier aushungerte und die Überlebenden nach Fort Sumner in New Mexico trieb.

Wer heute in den Canyon hinabsteigt, betritt eine andere, von Raum und Zeit losgelöste Welt. Kein Laut dringt in den Canyon. Unter einigen Felsenüberhängen kleben Ruinen. Niemand weiß, wer die verfallenen Häuser und Türme über dem Talboden gebaut hat, auch die Navajos nicht. Sie nennen die unbekannten Baumeister Anasazi, was schlicht »die vorher da waren« bedeutet.

Oder Tsebii' nidzisgai, das »Tal zwischen den Felsen«. So nennen die Navajo-Führer das Naturschauspiel, das der Rest der Welt als Monument Valley kennt. Mit ihnen lernt man den nur Navajos zugänglichen Teil des Tals kennen und hört die alten Geschichten. Die von Chief Hoskinini zum Beispiel, der die Überlebenden von Canyon de Chelley hierher führte, wo sich der heute 200.000 Menschen zählende Stamm von dem Völkermord erholte. Und natürlich die von Hollywood, das ab 1938 hier Western am Fließband produzierte und den Stamm unsanft in die Gegenwart schubste.

Heute üben die Navajos den Balanceakt zwischen Tradition und Moderne. Im gelbfahlen Herzen ihres Landes lebt indes ein Stamm, der sich dem Schutz seiner Kultur verschrieben hat wie kein anderer in den USA. In den siebziger Jahren wegen ihrer Philosophie vom Leben im Gleichgewicht mit der Natur von Touristen überrannt, verhängten die Hopis ein totales Fotografierverbot über ihr Reservat. Seitdem dürfen in der Hopi Indian Reservation weder Menschen noch Tänze, Häuser und Dörfer fotografiert werden. Wer diesen Wunsch respektiert, wird jedoch willkommen geheißen in einer Welt, die auf einem anderen Planeten zu liegen scheint.

Ihre uralten Festungsdörfer auf den bis zu 180 m hohen Felsentischen übersieht man von der SR-264 leicht. Die schönste ist Walpi auf der First Mesa, ein nur noch von ein paar alten Frauen bewohntes, 800 Jahre altes Adlernest ohne Strom und fließend Wasser 180 Meter über dem Wüstenboden. Nur eine knapp fünf Meter breite Engstelle verbindet es mit dem nur wenig jüngeren Dorf Sichomovi.

Die sandfarbenen, im Laufe der Zeit übereinander gewachsenen Steinhäuser scheinen organisch aus dem Felsen zu sprießen. Stiegen führen auf Dächer, wo Leitern Kiwas, die traditionellen Zeremonialräume, signalisieren. »Keine Fotos, zusammen bleiben«, knurrt die Hopi-Führerin. Den vielleicht interessantesten Ort im Südwesten kann man nur in einer geführten Gruppe besichtigen, die in Sichomovi zusammengestellt wird. Doch das ist auch gut so. Nicht auszudenken, wenn es anders wäre.


Text: Ole Helmhausen, Montréal



kanada - Saskatchewan - alle fahren durch

Diese Stimme. Zutiefst empört poltert sie durch den Äther. Sollen unsere Indianer etwa steuerfrei bleiben, dröhnt sie, und hat sogleich die Antwort parat. Natürlich nicht, schließlich sind das Menschen wie du und ich. John Gormley - der Kanal CJAM wirbt mit dem Spruch “Sie müssen ihn nicht mögen” für seinen Quotenbringer - macht Talk Radio. Jene Gattung Radio, die südlich der Grenze Tag für Tag in den offenen Wunden der schweigenden Mehrheit pult.

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Bei einem Rundgang durch das »Scottsdale's Museum of the West« dürfen Cowboystiefel und Krawatte nicht fehlen. In dem Museum stellt die Stadt seine südwestamerikanischen Ureinwohner vor – mit Galerien, Gemälden, Skulpturen und kulturellen Artefakten: Experience Scottsdale.


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