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Gern gesehen

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Ferien von Anfang an

Flugangst adé ...

Angst vorm Fliegen - viele Menschen freuen sich nur bedingt auf den Urlaub: Der Anfang ist das Schlimmste, das Ende sowieso. Dabei liegt die Ursache hinter der Flugangst häufig in Themen, die mit dem Fliegen gar nichts zu tun haben ... mehr


Unbekanntes Transkaukasien

Armenien - Armenien

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Randnotizen

Hindu-Priesterinnen
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»Vier-Sterne-Kreuzfahrt« führt in die Irre
Anbieter dürfen nicht damit werben, dass ihre Kreuzfahrten »vier Sterne« haben: Für Schiffsreisen gibt es kein anerkanntes »Sternesystem«, stellte dem D.A.S. zufolge das Landgericht Hanau fest. Nach dem Gericht ist eine solche Werbung eine Irreführung des Verbrauchers. - LG Hanau, Az. 7 O 397/14


Agnieszka Kowaluk - Du bist so deutsch!Agnieszka Kowaluk
Du bist so deutsch!

KEN. Agnieszka Kowaluk wurde in Polen geboren. Sie hat die Öffnung des Eisernen Vorhangs ziemlich bewusst miterlebt. Viele Jahre schon lebt sie in Deutschland, ist hier nach wie vor die Polin. In Polen heißt es dagegen schon lange: »Du bist so deutsch!«

 
 

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Eine Polin zwischen Kulturen, denen man als Nachbarn eigentlich eine große Nähe unterstellen sollte. Die Geschichte wollte es anders. Die Deutschen hatten Warschau nahezu dem Erdboden gleichgemacht. Nach dem Krieg gehörte Polen zum politischen Osten. Als später das Reisen wie auch das Arbeiten in Deutschland möglich wurde, taten viele Polen genau das.

Leben in einem Land, das seine Tugenden nicht mag

Agnieszka Kowaluk wohnt und arbeitet als Übersetzerin und Journalistin in Deutschland. Hier lebt sie mit ihrer Tochter Ida, der als Mitglied der »nächsten« Generation das Polnische schon wieder ein bisschen fremder erscheint. Deutschland/Polen ist ein einsames Geschäft für die Mutter: Ida ist ein ziemlich deutscher Teenager und scheidet als Partnerin für inspirierende Gespräche über deutsche und polnische Klassiker der Literatur aus.

Die Begeisterung der Agnieszka Kowaluk für die deutsche Sprache merkt man jeder Zeile an. Egal ob die Autorin über polnische Omas als Versorger der Kinder schreibt, über Arbeitsmoral von Deutschen und Polen oder über Unterschiede beim Shoppen, Feiern und Kirchgang – es gelingt ihr jedes noch so anscheinend einfache Thema auf einem sprachlich sehr anspruchsvollen Niveau zu erfassen.

Es macht Spaß, die »Kowaluk Agnieszka« zu lesen. Sie dreht und windet sich, bis der jeweilige Satz mit einem Wort mehr oder weniger schlichtweg erschlaffen würde. Die Autorin steht in der Tradition der Anhänger von Kleist und Goethe. Die haben sie motiviert, schon als Studentin nach Deutschland zu reisen, sobald sich die Möglichkeit dafür bot.

Das Land der Dichter und Denker ist jedoch längst eines der Gebrauchstexte für Jedermann. Das Internet tut das Seinige dazu: Jeder Text ist öffentlich und jeder Autor auf Facebook ein Multiplikator in eigener Sache. Damit schwingt beim Lesen dieses herrlich abwägenden Kowaluk-Buchs über »Mein Leben in einem Land, das seine Tugenden nicht mag« auch ein gehöriges Maß an Bedauern mit. Bei mir jedenfalls. Agnieszka Kowaluks Sprache ist derart ausgefeilt - »elaboriert«, wie wir seinerzeit im Gegensatz zu »restringiert« (= eingeschränkt) sagten -, dass sich das Lesen von »Du bist so deutsch!« allein deswegen lohnt.

Dieses Buch ist eben keine Gebrauchsliteratur, sondern eine extrem faire und ausgewogene Auseinandersetzung mit Interkulturalität. Auf manches aus Polen würde Agnieszka Kowaluk im Gegensatz zu Tochter Ida niemals verzichten. Aber auch manches ach so Deutsche gehört inzwischen zum festen Repertoire der Autorin, wobei sie manchmal längst von der Zeit überholt wird. Die Kleider, die sie nach den Vorschlägen aus den Burda-Heften seinerzeit aus Stoffresten zusammennähte, sind heute der letzte Schrei. Vintage eben! Auch was an Hausrat die gnadenlose Zerstörung Warschaus überdauerte, gilt heute als ehrwürdig, und sei es nur eine Lampe nach Art des alten Polens.

Seit Mitte der 90er Jahre lebt Agnieszka Kowaluk in Deutschland. Sie wird weiterhin zwischen den Kulturen sein, sich ihren polnischen Verwandten zugehörig fühlen und doch orientiert an den Deutschen bleiben. So wie Ida, ihre Tochter, die kulturell insgesamt schon mehr auf der Seite der Deutschen steht und sich im Umfeld ihrer gleichaltrigen Freunde »deutsch« behaupten muss.

Was typisch deutsch und typisch polnisch ist, wägt Agnieszka Kowaluk genauestens ab. Abgesehen von Chopin weiß ich kaum etwas von den eher polnischen Klassikern. Andere finden in Deutschland kaum statt, selbst ihre Namen ließen sich nicht auf einer »normalen« deutschen Tastatur darstellen.

»Du bist so deutsch!« versucht auf eine charmante Weise das Gemeinsame von hier und dort darzustellen und damit das Trennende zu überwinden. Das gelingt nicht immer – zum Glück! Denn die Unterschiede gehören zum kulturellen Reichtum dieser Welt und dürfen von mir aus auch gerne bleiben.

»Wir Deutsche und wir Polen sind uns recht ähnlich. Und wir unterscheiden uns, auch wenn nicht immer in den Dingen, von denen wir annehmen, sie seien typisch deutsch oder typisch polnisch. Etwas Wichtiges verbindet die Polen mit den Deutschen: Wir mögen es, besonders zu sein. Und gleichzeitig wollen wir nichts so sehr, wie als normal zu gelten und möglichst gar nicht aufzufallen.«

Agnieszka Kowaluks Resümee ist vielversprechend. Schon das lohnt die gemeinsame Zeit mit diesem Buch und seiner Autorin.


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